Die wunderbare Welt der Gewürze
und was du darüber unbedingt wissen solltest

Dieser Duft…Gewürze machen einfach alles besser!  Schon immer war der Gewürzschrank mein ganz persönliches kleines Paradies. Doch das Gewürze mehr können, als einfach nur gut schmecken hab ich erst viel später gelernt. Gewürze werden nämlich bereits seit Jahrtausenden auch in der Medizin eingesetzt und haben oft eine erstaunliche Wirkung auf Körper und Geist. Sie stecken voller sekundärer Pflanzenstoffe, die eine hohe Antioxidative Kraft haben. Viele dieser Inhaltsstoffe sind deshalb bereits gut erforscht. Jedoch ist nicht jedes Gewürz für jeden geeignet oder gar unbedenklich. Manche können allergische Reaktionen auslösen oder mit Medikamenten interferieren. Auch die Produktqualität variiert je nachdem wie die Gewürze angebaut wurden. Bio oder Konventionell? Viele Gewürze sind zudem auch mit Schwermetallen belastet. Das alles hat einen Einfluss auf die Wirkung, Verträglichkeit sowie die Umwelt! 

Was wohl die wenigsten wissen: Konventionelle Gewürze werden in der Regel bestrahlt bevor sie in den Verkauf gelangen. Entweder mit Gamma-, Röntgen- oder Elektronenstrahlung. Die Bestrahlung soll Mikroorganismen abtöten, Reifungsprozesse verzögern und die Haltbarkeit verlängern. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) sind diese  gesundheitlich unbedenklich. Das wird hingegen teilweise kritisch gesehen, da es dadurch auch zum Verlust wertvoller Inhaltsstoffe ( Antioxidantien/ Vitamine) kommen kann. Deshalb ist die Bestrahlung bei Bio Gewürzen nicht erlaubt.

Hier eine kleine Auswahl meiner Lieblingsgewürze…

Die wunderbare Welt der Gewürze und was du darüber unbedingt wissen solltest

Gewürze und ihre Wirkung

Kurkuma
  • Verbessert die Verdauung
  • Immunstärkend
  • Antibakteriell
  • Wärmend
  •  Schützt die Leber und hilft beim Abbau von Giftstoffen
  •  Super zum färben von Speisen und Getränken
  • Bestandteil jedes Curry Pulvers

Auch Gelbwurz oder gelber Ingwer genannt, gehört zur Familie der Ingwergewächse. Er ist eines der wichtigsten Gewürze in der Indischen Küche und ist Bestandteil jedes Curry Pulvers. Es eignet sich auch hervorragend zum einfärben von Speisen.

Kurkuma enthält vor allem das wertvolle „Curcumin“ , was schon seit vielen tausend Jahren einen festen Platz in der ayurvedischen Medizin hat. Es wirkt besonders stark entzündungshemmend. Bei der Entstehung vieler Krankheiten wie bsp. Krebs, Demenz, Arthrose, Zöliakie, Morbus Crohn, Reizdarm und anderen Darmerkrankungen spielen Entzündungen eine große Rolle. Auch sogenannte “ Stille Entzündungen“ ( Silent Inflammation), die man nicht aktiv merkt, können auf Dauer zu Problemen führen.

Um in den Genuss der gesundheitlichen Vorteile zu kommen sollte Kurkuma am Besten täglich immer zusammen mit etwas Nahrungsfett ( Öle, Nüsse, Avocado, Oliven etc.) sowie schwarzem Pfeffer verzehrt werden um die optimale Bioverfügbarkeit zu erreichen.

  •  Immunstärkend
  • Antibakteriell
  • Wärmend
  • Verbessert die Verdauung
  • Gefäßerweiternd
  • Blutverdünnend
  • Gut gegen Übelkeit und Erbrechen

Das Rhizom (Wurzelstock) der ca. einem Meter hohen Ingwer Pflanze steckt voller guter Inhaltstsoffe und und verleiht vielen Gerichten eine angenehme exotische Schärfe.

Ingwer enthält den Scharfstoff Gingerol, was ihm den typischen Geschmack verleiht. Dieser stärkt den Kreislauf und das Immunsystem, kurbelt den stoffwechsel an und hat eine blutverdünnende , sowie gefäßerweiternde Wirkung, was wiederum hilft das Risiko für Herz- Kreislauf Erkrankungen zu reduzieren. Das ausserdem im Ingwer enthaltene ätherische Öl Citral ist gut gegen Übelkeit und Erbrechen und sollte daher fester Bestandteil der Reiseapotheke sein. Er regt zudem die Speichel, Magensaft und Gallenbildung an und hat einen verdauungsfördernden Effekt. Die Knolle ist desweiteren antibakteriell und hemmt die Vermehrung von Viren, was uns in der Erkältungszeit zugute kommt.

Vorsicht:

Wer einen empfindlichen Magen hat oder an Gallensteinen leidet, sollte auf Ingwer besser verzichten, da der Scharfmacher bewirkt, dass mehr Magensäure gebildet wird, was zu Sodbrennen und vermehrtem Aufstoßen und Magenschmerzen führen kann. Auch die Einnahme von Blutgerinnungshemmern sollte nicht zusammen mit Ingwer erfolgen. Es kann zudem zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten gegen Übelkeit kommen, da diese ähnlich wie Ingwer wirken und sich die positiven, sowie die negativen Aspekte gegenseitig verstärken können.

  •  Immunstärkend
  • Antibakteriell
  • Blutzucker-regulierend
  • regt die Darmtätigkeit an 
  • cholesterin-senkend
  • fördert den Appetit

Man unterscheidet im wesentlichen zwischen den Sorten Cassia-Zimt und Ceylon- Zimt.

Cassia- Zimt wird umgangssprachlich auch „chinesischer Zimt“ genannt, wobei Caylon- Zimt als der „echte“ Zimt bezeichnet wird. Der echte Zimt ist dünner und aromatischer und zudem weniger scharf als der chinesische Zimt. Dieser wird in dickeren Schichten abgetragen, ist dunkler und gröber und hat ein sehr dominantes Aroma. Die beiden Sorten unterscheiden sich sehr stark in ihrem Cumarin Gehalt. Zuviel Cumarin wirkt toxisch und kann die Leber schädigen. Cassia-Zimt hat einen bis zu 100-mal höheren Gehalt an Cumarin als Ceylon Zimt. Der Wert von 1mg/ kg Körpergewicht kann somit schnell überschritten werden, weshalb es Sinn macht bevorzugt Ceylon Zimt zu verwenden.

  •  beruhigen den Darm
  • helfen gegen Blährungen
  • regen den Milchfluss an
  • antibakteriell 
  • schleimlösend
  • stärkt die Psyche
  • sorgt für einen frischen Atem

Fenchel ist eines der ältesten Gewürze der Welt! Bereits 3000 v. Chr. soll man ihn in Mesopotamien als Heilpflanze genutzt haben. Es gibt zwei Fenchelarten: Bitter- und Süßfenchel. In medizinischen Produkten wird meist Bitterfenchel verwendet, bei Gewürzen eher Süßfenchel, da er eine aromatisch angenehme Anisnote hat.

Fenchelsamen beruhigen durch seine ätherischen Öle den Darm und helfen gegen Blähungen. Er ist besonders gut für Babies und Kleinkinder geeignet. Bei stillenden Müttern regt er den Milchfluss an. Auch als bewährtes Erkältungsmittel bei Bronchitis und Husten ist er zu empfehlen. Das im Fenchel enthaltene „Fenchon“ wirkt antibakteriell und schleimlösend. Fenchelextrakte wirken zudem ausgleichend und stärkend auf die Psyche. Ein paar Fenchelsamen zwischendurch sorgen ausserdem für einen frischen Atem ganz ohne Kaugummi.

Vorsicht:

Sellerie- Allergiker sollten bei Fenchel vorsichtig sein. Auch ein dauerhaft übermäßiger Verzehr von Fenchel ist nicht ratsam, da der in ihm enthaltene Stoff Estragol im Verdacht steht in hohen Mengen Krebserregend zu sein. ( In Süßfenchel nur gering vorhanden)

Muskat
  • krampflösend
  • verdauungs-fördernd
  • wärmend
  • schmerzstillend
  • stimmungs-aufhellend
  • beruhigend

Wer einen Muskatnussbaum sieht, würde nicht zuerst vermuten das sich in den fleischigen Früchten, die eher Pfirsichen ähneln unsere kostbare Mustkatnuss versteckt. Sie ist quasi der geschälte Samen, den wir in getrockneter Form als die klassische Muskatnuss kennen. Der Samenmantel ist auch unter Macis oder Muskatblüte bekannt. Sparsam verwendet verleiht Muskat vielen Speisen durch seine intensive Würze das gewisse Etwas und bringt auch noch heilende Inhaltsstoffe mit. 

So enthält sie ätherische Öle die krampflösend sind und die Verdauung fördern. Muskat wirkt außerdem wärmend, schmerzstillend, stimmungsaufhellend und paradoxerweise hilft es auch gegen Schlaflosigkeit und Nervosität.

Wer Abends nicht abschalten kann sollte es mal mit einer warmen „Moon Milk“ versuchen. Sie entspannt und gilt als natürliches Schlafmittel ohne Nebenwirkungen. Einfach ein bisschen Muskat in warmer (Pflanzen)Milch aufgelöst ca. eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen trinken.

Vorsicht:

Zuviel Muskat kann Lebensbedrohlich sein! Ab einer Menge von 5g kann es zu einem Rauschzustand kommen, ähnlich wie bei Ecstasy. Das liegt vor allem am Stoff Myristicin, der ebenso in den Muskatnüssen enthalten ist. Allerdings ist Muskat schon ab einer Menge von 4g giftig und führt zur langandauernden Übelkeit und Leberschäden!

Cumin
  •  reguliert den Blutzuckerspiegel
  • verbessert die Blutfettwerte
  • entzündungs-hemmend
  • reguliert den Blutdruck
  • immunstärkend
  • regt den Stoffwechsel an
  • regt die Verdauung an

Dieses Gewürz ist ein wahrer Tausendsassa! Cumin, auch bekannt unter dem Namen Kreuzkümmel, kennen die meisten als das typische Falafel-Gewürz, ist aber mittlerweile auch in den unterschiedlichsten Gerichten zu finden. Es schmeckt nicht nur hervorragend, sondern hat auch noch viele gesundheitsförderrnde Eigenschaften. 

Kreuzkümmel ist in der Lage den Blutzuckerspiegel zu regulieren, was bereits bei Diabetes erfolgreich angewandt wird und gleichzeitig die Blutfettwerte (Cholesterin und Triglyceride) verbessert. Durch seine Bluthochdruck regulierende, sowie Cholesterin senkende Wirkung trägt er damit aktiv zum Schutz vor Herz-Kreislauf Erkrankungen bei. Er wirkt zudem entzündungshemmend, immunstärkend, regt die Verdauungssäfte an, wirkt entblähend und hilft sogar beim abnehmen, da er den Stoffwechsel ordentlich in Schwung bringt und der Leber dabei hilft schädliche Stoffe schneller abzubauen. Kreuzkümmel unterstützt auch das Gedächtnis und reduziert die Stressanfälligkeit. Wahnsinn was dieser Kreuzkümmel alles kann, oder?

Kardamom
  •  hilft bei Magenüber-säuerung, Krämpfen und Mundgeruch
  • wirkt schleimlösend und entspannend

Kardamom zählt zu den wertvollsten Gewürzen der Welt. Nach Safran undVanille ist es das teuerste. Seine Heimat liegt an der Malabarküste inSüdindien, wo er als Königin der Gewürze gilt. Es gibt grünen und schwarzen Kardamom.Grüner Kardamom wird für indische Masalas, Chai-Tee, arabischen Kaffee, aber auch für süßes Gebäck verwendet. Er schmeckt angenehm süßlich-scharf. Schwarzer Kardamom dagegen hat einen eher herben Geschmack und wird daher nur selten in Süßspeisen verwendet, sondern eher für deftige Gerichte genutzt.

Kardamom regt die Gallensaftproduktion an und hilft mit seinen ätherischen Ölen gegen Blähungen, Krämpfe, Magenübersäuerung und bei sämtlichen Verdauungsproblemen. Außerdem ist er ein natürliches Mittel gegen Mundgeruch und vertreibt schnell Knoblauch sowie Alkoholfahnen. Auch bei Erkältungskrankheiten und Atemwegsbeschwerden ist Kardamom beliebt. Er wirkt schleimlösend und entspannend. Zusammen mit Kardamom kann Milch somit besser verdaut werden und wirkt dadurch weniger schleimbildend.

  •  wirkt Appetit anregend
  • verdauungs-fördernd
  • antibakteriell
  • krampflösend
  • entwässernd
  • hilft gegen Blähungen

Koriander wird auch gerne als indische Petersilie oder als arabisch /asiatische Petersilie bezeichnet, da sie im asiatischen Raum besonders verbreitet ist. Manche bezeichnen sie allerdings auch als Wanzenkraut oder Stinkdill. Das manche Menschen Koriander nicht mögen liegt in den Genen verankert und ist somit keine reine Geschmacksfrage. Ein bestimmter Teil des Erbguts ist dort nämlich für den Bau eines Geruchsrezeptors verantwortlich, der auf bestimmte chemische Verbindungen reagiert, die in großen Mengen im Koriander vorhanden sind. So schmeckt er für manche Menschen unangenehm und seifig.

Koriander wirkt dank seiner wertvollen ätherischen Öle appetitanregend, verdauungsfördernd (stimuliert besonders die Funktion der Leber und des Darms) antibakteriell ,krampflösend und entwässernd. Er hilft auch Tieren gegen Blähungen.

Vorsicht:

Allergiker können empfindlich auf Koriander reagieren! Diese Überempfindlichkeit zählt zum Sellerie-Karotten- Beifuß-Syndrom. Äußerlich angewendet kann es zu photoallergischen Hautreaktionen kommen.

Schwarzer Pfeffer
  •  fördert die Aufnahme anderer Mikronährstoffe
  • entzündungs-hemmend
  • verdauungs-fördernd
  • regt den Stoffwechsel an

Schwarzer Pfeffer ist neben Salz wohl das meist verwendete Gewürz auf der Welt. Und das macht durchaus Sinn, denn schwarzer Pfeffer enthält im Gegensatz zu anderen Pfeffersorten am meisten vom sekundären Pflanzenstoff „Piperin“.

Dieser fördert die Absorption einer ganze Reihe von Mikronährstoffen sowie anderen sekundären Pflanzenstoffen wie bspw. Curcumin, wirkt antioxidativ, entzündungshemmend, verdauungsfördernd und kurbelt mit seinen Scharfstoffen ordentlich den Stoffwechsel an. Deswegen wird bei Erkältungen und Abwehrschwäche traditionell scharf gegessen.

Darauf sollte man beim Gewürzkauf unbedingt achten:

  •  Kaufe bitte keine Gewürze auf Märkten im Urlaub! Die sehen zwar toll aus, sind aber sehr oft stark mit Schwermetallen wie Blei, Quecksilber und Arsen belastet.

  • Achte beim Kauf von Gewürzen auf die Zertifizierung durch IFS, das Prüfzeichen des Bundesverbandes der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel, Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und kosmetische Mittel (BDIH), sowie auf das Biosiegel. Das gibt dir Sicherheit das diese Produkte auf Schwermetalle geprüft wurden.

  • Kaufe am Besten Bio Gewürze, da diese umweltschonender und Nachhaltiger angebaut werden, nicht bestrahlt sind und auf Pestizide verzichten, faire Partnerschaften mit Kleinbauern haben und auch bei der Verpackung auf recyclebare und Umweltfreundliche Alternativen setzen.

  • Kaufe deine Gewürze so ein das du sie innerhalb von 6-12 Monaten aufbrauchen kannst. Die meisten trockenen Gewürze werden zwar nicht unbedingt schlecht, können aber massiv an Aroma verlieren und Feuchtigkeit ziehen. Außerdem verlieren sie bei falscher und zu langer Lagerung schneller ihre Antioxidantien. 

  • Lagere deine Gewürze immer luftdicht, dunkel, lichtgeschützt, kühl und trocken. Gewürzpasten im Glas halten ca. 1-2 Wochen im Kühlschrank, tiefgekühlt bis zu 6 Monate.

  • Kaufe wenn möglich Gewürze ganz und unzerkleinert und mahle sie frisch vor dem Gebrauch, so enthalten sie die meisten Aromen und Antioxidantien.

Lust auf mehr Ernährungswissen? Dann schau doch mal hier vorbei: Kleine Mehlkunde- Basics

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